Unter der Farbtiefe einer Grafik wird verstanden, wie viele verschiedene Farbtöne in der Grafikdatei gespeichert werden können. Bei Pixelformaten gibt es folgende typischen Farbtiefen:
Das GIF-Format unterstützt 2, 16 und 256 Farben, das JPEG-Format 16,7 Mio. Farben, ebenso wie das PNG-Format. Dass in einer Datei so viele Farben gespeichert werden können, bedeutet nicht zwangsläufig, dass Anwender tatsächlich so viele Farben sehen. Denn wie viele Farben beim Anwender angezeigt werden können, hängt von der eingesetzten Hardware (Grafikkarte, Bildschirm) ab. Moderne PC-Hardwäre unterstützt zwar in aller Regel die volle Farbtiefe, doch viele mobile Endgeräte zeigen deutlich weniger Farben an.
Bei Pixelgrafiken wird für jeden Pixel dessen Farbe gespeichert. Um die Farben in computer-gerechte Darstellungsform zu bringen, müssen sie als Zahlenwerte dargestellt werden. Das ist ganz ähnlich wie bei der Umsetzung von Zeichen in Bits und Bytes. Bei der numerischen Repräsentation von Farben im Computer gibt es verschiedene Farbmodelle. Die beiden bekanntesten Modelle sind das RGB-Modell und das SHB-Modell.
Beim RGB-Modell wird eine Farbe durch ihre Anteile an den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau definiert. Jede Farbe hat also einen Rotwert, einen Grünwert und einen Blauwert. Jeder der drei Werte wird durch Zahlen zwischen 0 und 255 definiert. Der Wert 0 bedeutet: keinen Anteil an der betreffenden Grundfarbe, der Wert 255 bedeutet: maximalen Anteil an der betreffenden Grundfarbe. Ein dunkles Blau hat nach diesem Schema z.B. die Farbwerte 0,0,153. (0 rot, 0 grün, 153 blau). Mit diesem Schema können bis zu 16,7 Millionen unterschiedliche Farben definiert werden.
Beim Das HSB-Modell gibt es ebenfalls drei definierende Zahlenwerte. H steht für Hue (Farbton), S für Saturation (Sättigung), und B für Brightness (Helligkeit). Farbtöne können Werte zwischen 0 und 359 annehmen, Sättigung und Helligkeit Werte zwischen 0 und 100%. Auf diese Weise lassen sich ca. 23,6 Mio. Farben definieren.
Für Web-Grafiken ist das RGB-Modell maßgeblich. Wenn Sie zum Erstellen von Web-Grafiken mit einem Grafikprogramm arbeiten, das mehrere Farbmodelle kennt, halten Sie sich an das RGB-Modell.
Im GIF-Format können Sie pro GIF-Datei aus den 16,7 Mio. möglichen Farben des RGB-Farbmodells maximal 256 feste Farbwerte auswählen und abspeichern. Bei einer solchen Farbauswahl spricht man von einer Farbpalette.
Jede der 256 Farben kann beliebige RGB-Werte haben, d.h. es sind auch "krumme" Farbwerte wie 71,217,34 möglich. Weit verbreitet ist jedoch ein Standard-Schema, das in den 90er Jahren von Netscape eingeführt wurde und auf diesem Browser plattformübergreifend optimal interpretiert wurde. Nach diesem Schema sind alle Farben erlaubt, deren RGB-Werte durch 51 dividierbar sind. R(ot), G(rün) und B(lau) sollten danach also einen der Werte 0, 51, 102, 153, 204 oder 255 (hexadezimal: 00, 33, 66, 99, CC oder FF) haben. Ein erlaubter Wert ist danach z.B. 255,51,204 (hexadezimal: FF,33,CC). Auf diese Weise ergeben sich 6 x 6 x 6 mögliche Farben, also 216. Die verbleibenden 40 Farben sind als „eiserne Reserve“ gedacht. Wenn Sie für einzelne Grafiken bestimmte, fehlende Farbtöne brauchen, können Sie unbenutzte Farben der Palette mit der gewünschten Farbe definieren. Aus heutiger Sicht hat das Netscape-Farbschema jedoch an Bedeutung verloren.
Wenn Sie Ihre Ansprüche an die Hardware des Endanwenders noch weiter zurückschrauben wollen oder müssen, können Sie sich auch auf Grafiken beschränken, die eine 16-Farbpalette enthalten. Auch dabei gilt: theoretisch kann jede der 16 Farben einer solchen Farbpalette beliebige Farbwerte haben. Es gibt jedoch 16 Farben, die von jedem VGA-kompatiblen Bildschirm angezeigt werden können. In MS Windows sind das deshalb auch die 16 Grundfarben. Bei einer Beschränkung auf 16 Farben ist es sinnvoll, mit diesen 16 Grundfarben zu arbeiten.
Die Farbpaletten von Netscape und VGA werden im Buchabschnitt über Farbwerte und Farbnamen im Zusammenhang mit CSS abgebildet.
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