Innerhalb der modernen Website-Landschaft gibt es gewisse Standard-Typen von Websites. Wenn Sie planen, etwas im Web zu publizieren, sollten Sie diese Typen kennen und für sich entscheiden, welchen Website-Typ Sie anstreben.

Homepage

Eine Homepage ist eine private Website mit persönlichen Inhalten und häufig auch mit eigenen Lieblingslinks.

In den Anfangsjahren des Web, also in den frühen 90er Jahren, hatte jemand, der Webseiten publizierte, einfach eine Homepage. Der Name war kein Zufall. Denn die entsprechenden Leute waren meist Angehörige von Universitäten, wo sie permanent mit dem Internet verbunden waren. Der Server-Rechner, auf dem sie ihre Homepages speicherten, befand sich im eigenen Universitätsnetz. Die Homepage war einerseits die persönliche Startseite zum Surfen, gleichzeitig aber offen zugänglich für alle anderen Web-Benutzer. Homepages boten inhaltlich eine Mischung aus persönlicher Bookmark-Sammlung und lockeren, mitunter humorvoll gestalteten Informationen über ihren Besitzer.

Noch heute pflegen viele Privatleute eine persönliche Homepage im Web, wo sie ohne professionellen Anspruch persönliche Inhalte veröffentlichen und ihre eigenen Lieblingslinks pflegen.

HTML- und CSS-Kenntnisse sind zum Erstellen einer Homepage in mehr oder weniger starkem Umfang erforderlich. Denn Homepages werden meistens noch mit viel Liebe zum Detail „per Hand“ erstellt und in Form statischer HTML-Dateien gespeichert.

Web-Auftritt und Web-Präsenz

Ein Web-Auftritt, auch als Web-Präsenz bezeichnet, ist eine repräsentative, geschäftliche Website mit Inhalten wie Angebots-Portfolio, Referenzen und Kontaktmöglichkeiten.

Die meisten Unternehmen, Agenturen, Organisationen, Vereine, Verbände, Behörden, Anwälte, Ärzte, und Notare, Restaurants, Discos, Bars und Kneipen, Handwerker und andere Selbständige bieten längst eigene Websites an. Bei vielen Anbietern beschränkt sich das Angebot auf einige wenige, statische Webseiten. Das genügt, um die eigene Angebotspalette ausführlich vorzustellen, um Referenzen zu nennen, um Kontaktmöglichkeiten und Anfahrtsbeschreibungen, Öffnungszeiten usw. mitzuteilen.

Zu einem geschäftlichen, repräsentativen Webauftritt gehört auch ein eigener Domain-Name. Beim Hosting von Web-Auftritten muss auf eine hohe Verfügbarkeit geachtet werden. Namhafte Anbieter (z.B. größere Unternehmen, Behörden mit viel Klientel) oder Anbieter, die mit kurzfristig hohen Besucherzahlen rechnen müssen (z.B. Prominente mit Neigung zu Skandalen) müssen beim Hosting ihres Webauftritts darauf achten, dass die Webserver auch größere Besuchermengen verkraften.

HTML- und CSS-Kenntnisse sind zum Erstellen aussagekräftiger, individueller Web-Auftritte in hohem Ausmaß erforderlich, ebenso wie Kenntnisse in Grafik und Screendesign. Zum Erstellen solcher Web-Auftritte werden deshalb meist auch spezialisierte Webdesigner oder Web-Agenturen beauftragt. Wer es selber wagen möchte, sollte sich intensiv mit allen Gestaltungsmöglichkeiten auseinandersetzen.

Weblog (Blog)

Ein Weblog (Kurzform: Blog) ist eine primär chronologisch organisierte, dynamisch präsentierte Website, die aus vielen Einzelartikeln besteht.

Um Besucher dauerhaft an eine Website zu binden, sind regelmäßig neue, interessante Inhalte erforderlich. Ein Weblog ist eine Website, die auf der Startseite typischerweise immer die neuesten Beiträge (Artikel) präsentiert. Der neueste Beitrag steht ganz oben. Die Startseite ändert sich also bei jedem neu hinzukommenden Beitrag. Diese Form der Präsentation hat heute die klassischen Homepages stark verdrängt. Empfehlenswert ist sie jedoch nur, wenn das Potential vorhanden ist, einigermaßen regelmäßig neue, eigene Inhalte in Form mehr oder weniger kurzer oder langer Artikel zu produzieren.

Auch viele Unternehmen leisten sich längst eigene Blogs, da auch sie auf diese Weise Besucher stärker an ihr Webangebot und damit letztlich an das Unternehmen selbst binden können. Im Unternehmensumfeld spricht man von Corporate Blogs. Der redaktionelle Aufwand für Inhalte, die Besucher wirklich interessieren, ist jedoch nicht zu unterschätzen und kann hohe Personalkosten verursachen.

HTML- und CSS-Kenntnisse sind beim Betrieb von Weblogs von Vorteil. Weblogs werden normalerweise nicht „von Hand“ mit einem HTML-Editor erstellt. Stattdessen wird eine web-basierte-Software (Webanwendung, die im Web-Browser läuft) benutzt, die das Speichern von Artikeln, die Aktualisierung der Startseiten usw. automatisiert und zahlreiche, blog-tyische Zusatzfunktionen bereit stellt, wie etwa die sogenannte Ping-Funktion, um die Blogosphäre über neue Beiträge zu informieren. Eine bekannte Anwendung dieser Art ist Wordpress. Dazu kommen Hosting-Farmen wie www.blogger.com, bei denen eine einfache Registrierung genügt, um ohne spezielle Hosting-Verträge sofort web-basiert ein eigenes Blog zu starten. Der Blogger kann sich dadurch auf die redaktionelle Arbeit konzentrieren. Wer sich auf Code-Ebene auskennt, kann jedoch auch bei solchen Services Inhalte interessanter gestalten, sich Templates (Website-Layoutvorlagen) individueller anpassen usw.

Web-Shop

Ein Web-Shop ist eine Website, die primär einen Produktkatalog präsentiert und dem Besucher dabei eine Warenkorbfunktion mitsamt Bestellabwicklung ermöglicht.

Das Web ist bestens geeignet, um Produkte zu verkaufen. Auch die Akzeptanz von Online-Shopping in der breiten Bevölkerung wächst ständig. Das Wachstumspotential für Online-Umsätze ist immer noch riesig. Verkäufer können im Web ohne Filialen zu gründen überregional agieren. Anbieter von sehr speziellen oder selten verlangten Produkten können auf teuere Geschäftsanmietungen verzichten.

Webshops lassen sich nicht sinnvoll ohne Hilfe von Webshop-Software betreiben. Die Software ermöglicht dem Anbieter, seinen Produktkatalog zu pflegen, also Informationen, Bilder, Preise usw. zu einzelnen Produkten zu speichern. Die Datenpflege erfolgt meist web-basiert, also direkt im Browser, wo die Webshop-Software dem Anbieter ein zugangsgeschütztes Backend anbietet. Das Frontend der Shop-Software arbeitet im öffentlich zugänglichen Shop. Dieser Software-Teil verwaltet, welche Produkte der Anwender einkaufen möchte (Warenkorbfunktion), und sie übernimmt den sensiblen Bestellvorgang. Der Vorgang ist deshalb sensibel, da der Anwender währenddessen persönliche Daten, angefangen bei Lieferadresse bis hin zu Kreditkartennummern, angeben muss. Gesetzliche Vorgaben wie die Widerrufsbelehrung usw. müssen software-technisch so umgesetzt werden, dass der Shop rechtlich nicht anfechtbar ist.
Webshop-Software kann je nach Lizenzierungsform sehr teuer werden und muss sich entsprechend rentieren. Um die geeignete Lösung zu finden, lohnt ein Software-Vergleich. Viele Hosting-Provider bieten Komplettlösungen an, bestehend aus Hosting und Shop-Software.

HTML- und CSS-Kenntnisse sind beim Betrieb eines Webshops ähnlich wie beim Betrieb eines Blogs meist nicht zwingend erforderlich, aber dennoch von Vorteil. Mit entsprechenden Kenntnissen und der Möglichkeit, auf Code-Ebene arbeiten zu können, lassen sich beispielsweise Produkte ansprechender präsentieren. Vordefinierte Templates (Wesite-Layoutvorlagen) lassen sich individuell anpassen.

Web-Plattform

Eine Web-Plattform ist eine Website mit speziellen Zielgruppen, speziellen Funktionen und häufig mit personalisierten Inhalten für registrierte Benutzer.

Im geschäftlichen Bereich werden Web-Plattformen beispielsweise eingerichtet, um web-basierten Kunden-Support zu leisten, oder um registrierten Kunden Ergänzungen oder Online-Features zu erworbenen Produkten anzubieten. Auch Social-Networking-Plattformen, Wiki-Farmen oder Wikis, Online-Office-Angebote gehören zu den Web-Plattformen.
Web-Plattformen arbeiten häufig mit registrierten Benutzern, wobei die Möglichkeit der Selbstregistrierung häufig dazugehört. Denn registrierte Benutzer, die sich mit eigenen Zugangsdaten anmelden, sind die Grundvoraussetzung, um personalisierte Inhalte anzubieten.

Auch moderne Intranets werden eher als Web-Plattform konzipiert. Während Intranets früher nur statische, mitunter sehr verklemmte Präsentationen einzelner Abteilungen waren, stehen bei moderneren Lösungen das kollaborative Arbeiten an gemeinsamem Know How und der fachliche Austausch im Vordergrund.

HTML- und CSS-Kenntnisse reichen zum Entwickeln einer Web-Plattform nicht aus. Hierzu sind Web-Entwickler mit viel Know-How in Web-Programmiersprachen gefragt. Eine bereits entwickelte Web-Plattform kann jedoch ganz verschiedene Arbeitsebenen haben. Je nach Art und technischer Realisierung der Plattform sind dann beispielsweise HTML- und CSS-Kenntnisse zum Erstellen redaktioneller Inhalte erforderlich oder von Vorteil.

 


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