Die IP-Adressierung gehört zum IP-Protokoll (IP steht für Internet Protocol). Dieses besorgt in Verbindung mit den TCP-Protokoll den gesamten Datenverkehr im modernen Internet (TCP steht für Transmission Control Protocol). Auch innerhalb lokaler Netze wird immer häufiger nur noch TCP/IP eingesetzt.

Eine heute noch übliche IP-Adresse besteht aus vier Zahlen zwischen 0 und 255 (darstellbar durch 1 Byte oder 8 Bit), die in üblicher Schreibweise durch Punkte getrennt werden. Die Zahlen haben ähnlich wie Vorwahl- und Durchwahlnummern in der Telefonie die Aufgabe, von links her betrachtet Großnetze bis hin zu einzelnen ans Internet angeschlossenen Geräten (Hosts) zu adressieren.

Klasse-A-, Klasse-B- und Klasse-C-Netze

Die größten Netze sind sogenannte Klasse-A-Netze. Bei solchen Netzen adressiert die erste Zahl das Netz (sie darf zwischen 1 und 126 liegen). Solche Netze werden vor allem von Backbone-Providern betrieben.

Die drei restlichen Zahlen können innerhalb eines Klasse-A-Netzes frei bestimmt werden – was aber in der Praxis nicht bedeutet, dass ein entsprechender Netzbetreiber alle 16,7 Millionen IP-Adressen verwaltet, die auf diese Weise innerhalb seines Klasse-A-Netzes adressierbar sind.

Neben den Klasse-A-Netzen gibt es auch Klasse-B- und Klasse-C-Netze. Bei Klasse-B-Netzen wird das Netz durch die beiden ersten Zahlen adressiert und die beiden letzten sind »frei bestimmbar«. Bei Klasse-C-Netzen adressieren die ersten drei Zahlen das Netz und nur die letzte ist frei bestimmbar.

Hosts

Jeder Rechner oder ein Gerät, das mit einer eigenen Internetadresse direkt ans Internet angeschlossen ist, wird als Host bezeichnet. Wenn sich ein PC über Modem direkt bei einem Zugangs-Provider einwählt, bekommt er von diesem eine IP-Adresse zugewiesen. Damit ist der PC selber ein Internet- Hostrechner. In einem LAN dagegen, bei dem alle Internetzugänge über einen Router laufen, ist nur der Router der Host. Die PCs dahinter sind dagegen nach außen hin gar nicht sichtbar.

Das ist auch der Grund, warum heute vielfach empfohlen wird, in jedem Fall eine LAN-/Router- Lösung als Internetzugang zu wählen, selbst wenn sich nur ein Rechner hinter dem Router befindet. Zahlreiche Späherprogramme, Spam-Bots und Ähnliches sind nämlich stets auf der Suche nach schlecht konfigurierten Hosts, die dann für Datenverkehr missbraucht werden, den der Anwender gar nicht wünscht.

Dynamische und feste IP-Adressen

Zwar lassen sich mithilfe der vier Zahlen des heutigen IP-Adress-Systems bis zu 4 Milliarden Hosts adressieren. Doch in der Praxis wird ein Großteil der möglichen IP-Adressen verschenkt und es herrscht Adressenknappheit. Eine Folge dieser Knappheit ist, dass fast alle Internet-Zugangsprovider IP-Adressen bei der Einwahl dynamisch vergeben. Viele Hosts haben daher keine feste, immer gleiche IP-Adresse, sondern erhalten bei jeder Neueinwahl eine andere Adresse. Nur bei Hosts, die über eine echte Standleitung angebunden sind, bleibt die IP-Adresse gleich. Deshalb müssen Host-Rechner, welche beispielsweise Websites beherbergen sollen, möglichst über Standleitung ans Netz angebunden sein. Denn dabei geht es nicht nur um ausreichende Bandbreite für parallele Datenübertragungen, sondern auch darum, dass die Zuordnung zwischen einer IP-Adresse und einem Domain- Namen stabil bleibt.

Für die meisten Privatanwender und selbst für viele kleine Unternehmen sind echte Standleitungen als Internetzugang zu kostspielig. Meistens erfüllen auch die immer häufigeren DSL-Anschlüsse die Zugangsbedürfnisse. Doch selbst die sogenannten DSL-Flatrates sind keine echten Standleitungen. Das DSL-Modem trennt bei solchen Zugangsarten die Verbindung, wenn keine Daten übertragen werden, und selbst wenn durchweg Daten übertragen werden, erzwingt der Zugangsprovider wenigstens einmal täglich eine Verbindungstrennung, damit ein Verbindungsneuaufbau mit dynamischer Zuweisung einer anderen IP-Adresse möglich wird. Aus diesem Grund ist es auch nicht sinnvoll möglich, auf einem eigenen DSL-Routing-Rechner eine eigene Domain zu betreiben. Das Web- Hosting besorgen stattdessen immer noch mehrheitlich Provider, die sich darauf spezialisiert haben. Solche »Hosting-Provider« heißen nicht zuletzt deshalb so, weil sie über Hosts verfügen, die mit einer festen IP-Adresse mit dem Internet verbunden sind und daher Domain-Adressierung ermöglichen.