Ebenfalls ein typisches Kennzeichen von Web 2.0 ist das Verschwimmen der Grenzen zwischen Webangeboten. Ein einfaches Beispiel dafür sind Newsfeeds. Nicht nur Feedreader von Endanwendern, sondern auch Webanwendungen anderer Webanbieter können beliebige Feeds im RSS- oder Atom-Format (XML-Dokumente mit bestimmten Datenstrukturen, in denen ein Set aktueller News gespeichert ist) abonnieren. Auf diese Weise können Websites im eigenen Layout automatisch Inhalte anderer Anbieter beziehen, filtern, auf eigene Weise organisieren und präsentieren. Dieses Mischen und Wiedergeben fremder Inhalte wird als »Content Syndication« bezeichnet.

In den seltensten Fällen ist Content Syndication jedoch ein ehrenwertes Geschäft. Die meisten, die sich auf diesem Gebiet tummeln, versuchen, mit einem mehr oder weniger lieblosen Gemisch abonnierter Fremdinhalte, einem knackigen eigenen Domain-Namen und viel eingeblendeter Werbung etwas Geld zu verdienen.

Das automatisierte Integrieren fremder Inhalte läuft also unter Content Syndication. Das Integrieren von Leistungen fremder Webanwendungen wird dagegen als »Mashup« bezeichnet.

Meist handelt es sich um Webservices bekannter und leistungsfähiger Webplattformen. So bietet etwa Google die Möglichkeit an, beliebige Google-Map-Ausschnitte in eigene Webseiten zu integrieren. Auch die Wiedergabe beliebiger YouTube-Videos auf eigenen Webseiten ist problemlos möglich. Ein weiterer typischer Mashup-Service sind die Link-Icons von Snap.com. Damit lassen sich externe Links kennzeichnen. Beim Überfahren des Link-Icons mit der Maus erscheint ein Layer in Form einer Sprechblase, die entweder eine Mini-Screenshot-Vorschau der verlinkten Seite anbietet oder konkrete Anleserinhalte.

Wie bei allen Techniken entscheidet der Anbieter, ob er Mashups in sinnvollem Maß und im Sinne höherer Anwenderfreundlichkeit nutzt oder ob es nur Spielereien sind, die das Fehlen eigener Inhalte vertuschen sollen.