Das Referenzieren anderer Inhalte kommt in HTML an zahlreichen Stellen vor:

All diese Elemente werden in HTML in Form einer Referenz auf eine entsprechende Datenquelle notiert. In all diesen Fällen sind die nachfolgend beschriebenen Möglichkeiten zum Referenzieren in HTML anwendbar.

Prolog: URIs, URLs und URNs

Das Web, wie es Tim Berners Lee konzipiert hat, besteht aus drei tragenden Säulen:

Ein URI (Universal Resource Identifier = universeller Quellenbezeichner) ist beispielsweise so etwas wie www.w3.org/ oder http://www.w3.org/Provider/Style/URI. Beide Beispieladressen sind aber gleichzeitig auch so genannte URLs (Uniform Resource Locators = einheitliche Quellenorter) — und zwar deshalb, weil sich dahinter tatsächlich existierende Ressourcen verbergen. Und dann gibt es noch die so genannten URNs (Uniform Resource Names = einheitliche Quellennamen). Diese sind dazu gedacht, um nicht wirklich existierende Datenquellen oder Quellen, die zwar existieren, aber durch kein bekanntes Internet-Protokoll im Netz abrufbar sind, dennoch eindeutig zu benennen.

Ein URI ist also der Oberbegriff für URL und URN.

URI und URL sind bei typischen Adressen, hinter denen sich konkrete Dateien oder Datenquellen verbergen, und um die es hier im Handbuch vorzugsweise geht, faktisch das Gleiche. Im HTML4-Standard wird von URIs geredet. Da sich diese Abkürzung in der Praxis jedoch außerhalb einer kleinen Fachweltgemeinde nie gegen die Abkürzung URL oder Ausdrücke wie URL-Adresse durchsetzen konnte, ist in der HTML5-Spezifikation wieder durchgängig von URLs die Rede. Und das ist auch der Grund, warum hier im Handbuch ansonsten durchgängig die Ausdrücke URL oder URL-Adresse verwendet werden.

Mit vollständigen URLs referenzieren

Mit vollständigen (vollqualifizierten) URLs müssen Sie dann referenzieren, wenn sich die gewünschte Datenquelle auf einer anderen Domain und/oder einem anderen Hostrechner befindet.

Beispiele

http://www.example.org/
http://www.example.org/index.htm
http://www.example.org/index.htm#impressum
http://www.example.org/hintergrund.gif
http://www.example.org/praesentation.pdf
http://www.example.org/suche.php?ausdruck=Hasenjagd
ftp://www.example.org/praesentation.pdf
http://192.168.78.10/
http://www.example.org:8082/geheim.htm

Eine vollständige URL besteht aus der Angabe eines Internet-Datenübertragungsprotokolls, z.B. http oder ftp, gefolgt von einem Doppelpunkt (:). Dahinter kann — das ist von Protokoll zu Protokoll verschieden — eine Zusatzangabe zu einem lokalen Netzwerknamen möglich sein. Diese Angabe wird in zwei Schrägstriche eingeschlossen. Bei den meisten Adressen gibt es keine Angabe zum Netzwerknamen, weshalb die beiden Schrägstriche dort einfach ohne Inhalt nebeneinanderstehen, so wie bei http:.

Hinter diesen Angaben folgt die Adresse des Host-Rechners oder der Domain im Netz, auf dem sich die Datenquelle befindet. Das kann ein Domain-Name oder eine numerische IP-Adresse sein. Der Domain-Name ist übrigens in den obigen Beispielen example.org. Das www davor ist eine im Web typische und bei Webservern einstellbare Voreinstellung für Subdomains.

Hinter der Adressierung des Host-Rechners kann — durch einen Doppelpunkt abgetrennt, eine so genannte Portnummer folgen, wie im letzten der obigen Beispiele bei :8082. Das ist immer dann erforderlich, wenn die Datenquelle nicht über den Standard-Port des angegebenen Protokolls wie etwa http erreichbar ist, sondern über einen anderen Port. In der Praxis benötigen Sie die Portangabe eher selten, aber kennen sollten Sie sie.

Dahinter folgt schließlich die lokale Pfadangabe zur gewünschten Datenquelle. Egal um welches Betriebssystem es sich dabei handelt — Verzeichnispfade werden stets durch einfache Schrägstriche getrennt. Es ist Aufgabe der Server-Software auf dem Rechner, die Pfadangaben korrekt aufzulösen. Auf diese Weise brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen, welches System der angesprochene Rechner benutzt.

Auf dem Rechner können beliebige Dateien und Datenquellen angesprochen werden. Voraussetzung ist, dass sie über das angegebene Protokoll wie z.B. http unter der Adressierung erreichbar sind. Es muss sich nicht unbedingt um Dateien handeln. So kann mit # und einem Namen dahinter etwa ein bestimmter Zielanker in einem HTML-Dokument angesprochen werden. Auch Aufrufe von Scripts mit Parametern sind URIs, wie im obigen Beispiel suche.php?ausdruck=Hasenjagd.

Alles über URI-Adressierung

Das Konzept der URIs ist noch wesentlich differenzierter als hier dargestellt. Bei Interesse können Sie es nachlesen: im RFC 1630, welcher sich mit URIs im Web-Kontext befasst, und im RFC 3986, welcher sich mit der allgemeinen Syntax von URIs befasst.

Mit absoluten Pfadangaben relativ zur Basis-URL referenzieren

Diese Variante der Referenzierung können Sie wählen, wenn die gewünschte Datenquelle auf dem gleichen Host-Rechner liegt und über das aktuelle Protokoll und den Standard-Port erreichbar ist. Das klingt komplizierter als es ist. In http://www.example.org/homepages/ich/ersteseite.html ist der Teil /homepages/ich/ersteseite.html eine absolute Pfadangabe relativ zur Basis-URL http://www.example.org. Innerhalb des eigenen Web-Angebots und der eigenen Domain oder Sub-Domain können Sie also mit solchen Pfadangaben arbeiten.

Beispiele

/
/index.html
/weiter/unten/gibts/noch/mehr/index.html
/index.html#impressum
/hintergrund.gif
/praesentation.pdf
/?seite=34
/search?hl=de&safe=off&q=Stefan+M%FCnz&lr=

Erläuterung

Absolute Pfadadressierung beginnt stets mit einem Schrägstrich. Weitere Schrägstriche trennen weitere Unterverzeichnisse. Ansonsten ist alles erlaubt, was schon weiter oben an möglichen Ausprägungen von URLs angesprochen wurde.

Das oberste Verzeichnis bezeichnet in diesem Fall übrigens nicht das oberste Verzeichnis in einem Laufwerk oder einer Device-Partition. Es handelt sich vielmehr um das Wurzelverzeichnis des jeweiligen Dienstes, also beim HTTP-Protokoll etwa um das Verzeichnis, das im Webserver als Dokumentstartverzeichnis für eine Domain konfiguriert ist.

Mit relativen Pfadangaben relativ zur Basis-URL referenzieren

Diese Variante können Sie wählen, wenn Sie die jeweils aktuelle URL als Bezugs-URL wählen. Dann können Sie von dort aus relativ adressieren.

Beispiele

./
farben.html
./farben.html
bilder/grafik.gif
./bilder/grafik.gif
../
../../../../woanders/datei.html

Erläuterung

Eine Datei im gleichen Verzeichnis wie dem aktuellen können Sie einfach durch Angabe des Dateinamens referenzieren - im obigen Beispiel etwa die Datei farben.html. Das aktuelle Verzeichnis referenzieren Sie durch ./ — also einem Punkt, gefolgt von einem Schrägstrich. Die Adressierung von farben.html und ./farben.html im obigen Beispiel hat also den gleichen Effekt.

Eine Angabe wie bilder/grafik.gif referenziert eine Datei namens grafik.gif im Verzeichnis bilder, das ein Unterverzeichnis des aktuellen Verzeichnisses ist. Die Notation ./bilder/grafik.gif hat wieder den gleichen Effekt wie bilder/grafik.gif.

Mit ../ referenzieren Sie das Verzeichnis über dem aktuellen Verzeichnis, egal wie es heißt. Mit ../../ referenzieren Sie das Verzeichnis über dem Verzeichnis über dem aktuellen Verzeichnis usw. Von jedem der so adressierten Verzeichnisse können Sie wieder auf deren Unterverzeichnisse zugreifen, wie im letzten der obigen Beispiele gezeigt.

Mit „aktuellem Verzeichnis“ ist übrigens dasjenige Verzeichnis gemeint, in dem sich das HTML-Dokument befindet, von dem aus solche Angaben zur Verlinkung und Referenzierung verwendet werden.

 


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