Warum responsive Webseiten besser ranken (sollten)

Kurz vorweg: Zu der Idee, heute Morgen einen Artikel über Suchmaschinenoptimierung und Responsive Webdesign zu schreiben, bin ich durch den neuen OnlineRadar 2.0 gekommen. Der Podcast von Kai Spriestersbach und Eric Kubitz feierte vor wenigen Tagen auf Radio4SEO Premiere beziehungsweise Relaunch – absolut empfehlenswert. In einem Abschnitt gingen die beiden Experten auf das Thema Mobile und Responsive ein, welches ich an dieser Stelle auch behandeln möchte.

Responsive Webdesign

Für alle Leser, die noch nichts mit dem Begriff anfangen können, möchte ich die Technologie kurz beschreiben. Responsive Webdesign beschreibt Techniken um die Ausgabe des Inhalts an die Eigenschaften des Ausgabegerätes anzupassen. In der Regel geht es dabei um die Skalierbarkeit einer Website auf Basis der verfügbaren Pixel.

Die technische Basis hinter Responsive Webdesign bilden die CSS3 Media Queries. Diese sind quasi so etwas wie IF-Abfragen im CSS-Quellcode. Viele wissen nicht, dass diese Media Queries noch mehr können, als nur die Bildschirmdimensionen zu verrechnen. So lässt sich beispielsweise auch ermitteln, ob das Endgerät in der Lage ist, einen Hover-Status zurückzuliefern. Für Mouseover-Navigationen eine wichtige Information.

Im OnlineRadar meine ich herausgehört zu haben, dass Responsive Webdesign durch den Begriff „Mobile“ geprägt ist. Das würde ich so nicht unterschreiben. Der große Vorteil der neuen Technologie liegt gerade in der Unabhängigkeit von Gerätekategorien.

Inhalte werden für den Nutzer passend ausgeliefert. Das betrifft nicht nur Smartphones, sondern auch Tablets, Notebooks, TV-Geräte und sogar den 27 Zoll iMac.

Bessere Rankings für responsive Webseiten? Ja, bitte!

Meiner Meinung nach gehört Responsive Webdesign zu den im Bezug auf Suchmaschinenoptimierung wichtigsten technologischen Entwicklungen der letzten Jahre. Die These stützt sich auf die Prämisse Googles, zu einem Suchbegriff das beste Ergebnis im Web anzuzeigen. Doch warum könnte sich diese Korrelation in den letzten Jahren verschoben haben?

Zugegeben, am 27 Zoll iMac mit 100.000er Leitung sitzend, kann es dem Suchenden so ziemlich egal sein, ob die Website 100 oder 500 KB laden muss. Ebenso ist es ihm schnuppe, ob der Inhaltsbereich 1200 Pixel breit ist. Und noch weniger interessiert es ihn, ob er die Subnavigation nur per Mouseover erreichen kann. Er findet die Information die er sucht.

Selbe Suche; andere Situation. Statt daheim im warmen zu sitzen, könnte der Suchende ja gerade auch unterwegs sein. Den iMac hat er ausnahmsweise Zuhause gelassen und stattdessen nur sein iPhone dabei. Natürlich ist LTE nicht verfügbar; EDGE muss ausreichen.

Ist unter diesen Umständen die beschriebene Webseite dann wirklich noch das beste Ergebnis?

Google liebt Responsive Webdesign

Google selbst gibt offen zu, Responsive Webdesign als beste Lösung für mobile Webseiten zu sehen. Folgenden Auszug (frei durch mich übersetzt) findet man auf der offiziellen Google Doku-Seite „Building Smartphone-Optimized Websites„:

Wir empfehlen den Einsatz von Responsive Webdesign, da es mehrere positive Aspekte vereint:

  • Die Verwendung von nur einer einzigartigen URL für denselben Inhalt macht es Benutzern einfacher, den Inhalt über soziale Netzwerke zu teilen oder die Seite zu verlinken. Außerdem ist es für den Google Crawler leichter, die Seite korrekt zu indexieren.
  • Es ist keine Weiterleitung nötig, um den Nutzer auf die mobile Webseite zu bringen. Weiterleitungen beinträchtigen die Ladezeit negativ und können in vielen Fällen, vor allem bei Weiterleitungen auf Basis des User Agents, zu Fehlern führen.
  • Es werden sowohl für dich als auch für den Google Crawler Ressourcen eingespart. Der Google Bot muss deine responsive Webseite nur ein einziges Mal besuchen, um an den Content zu kommen. Deshalb können wir effizienter Crawlen und deine Seite somit auch häufiger besuchen.

Interessant in dem Zusammenhang ist auch die Frage, ob Google optimierte Webseiten bereits erkennt. Auch zu diesem Thema findet man eine klare Stellungnahme (wieder frei durch mich übersetzt):

Stell sicher, dass der Googlebot wichtige Seitenbestandteile wie Bilder, CSS- und Javascript-Dateien korrekt crawlen kann. Diese dürfen nicht über die robots.txt oder anderweitig blockiert werden. Wenn wir in der Lage sind, auf diese externen Dateien zuzugreifen, kann unser Algorithmus deine responsive Webseite korrekt verarbeiten.

Praxistest bringt Erkenntnis

Gerade durch den Siegeszug der (günstigen) Tablets im letzten Jahr sind sehr viele Menschen mit dem Medium Internet in Berührung gekommen, die man nicht gerade als affin bezeichnen kann. Wie sich diese Entwicklung im Jahr 2013 weiterführen wird, dürfte klar sein.

Macht selbst den Praxistext. Gebt einer Person aus diesem Umfeld die Anweisung, auf zwei verschiedenen Webseiten nach Informationen zu suchen. Auf der einen Seite die klassische Desktop Website, auf der anderen Seite die für sein Endgerät optimierte Webseite. Welche wird wohl in seiner Gunst vorne liegen? Die auf der er erst pinchen, zoomen und scrollen muss? In den seltensten Fällen!

Warum sollte Google das anders sehen?


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